Causa Kopftuch Ein europäischer Vergleich
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Eine Lehrerin mit Kopftuch ist für Deutschlands staatliche Schulen
nicht tragbar - das war die Meinung des vorherigen Kanzlers und ist in einigen
Bundesländern bereits Gesetz.
In Frankreichs öffentlichen Schulen sind weder
Schülerinnen noch Lehrerinnen mit Kopftuch geduldet. Altbundespräsident
Rau forderte gleiches Recht für alle bei der Glaubensgarderobe. Ein Ex-Landesvater der Bayern sah durch das verhüllte Haar Deutschlands
Identität als christlich geprägtes Land in Frage gestellt. Der Erzbischof
von München und Freising unterstellte bei "Bild" gar, das Kopftuch sei
eine "militante Kampfansage an die Werte unseres Grundgesetzes". |
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Zur Antwort darauf soll ein europäischer Vergleich beitragen, den die Juristen Louise Kubelka (Österreich) und Marcus Schian (Deutschland) mit Unterstützung zahlreicher Behörden, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaftler im In- und Ausland erarbeitet haben. Sie beleuchten darin den Umgang der "alten" EU-Staaten mit dem viele und vieles aufwühlenden Thema. Eingegangen wird zudem auf die Türkei als Herkunftsland vieler in Deutschland lebender Muslime und die Schweiz, an deren Vorgehen sich die deutsche Justiz augenscheinlich orientiert hat. Dabei entstand ein aufschlußreiches Psychogramm des heutigen Europa, dessen politische Handschriften von Toleranz und Vernunft über pragmatische Gelassenheit bis zum gesetzlichen Bannstrahl reichen. Neben dem Kopftuch bei Lehrerinnen werden analoge Streitfälle und Urteile zu Schülern und Studenten, anderen Berufsgruppen und bemerkenswerte Lösungen wie eigens designte Kopftücher in einigen dänischen Unternehmen angesprochen, mit denen offenbar alle Betroffenen gut leben können. |
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